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Autorenbildcarlotta kolumna

Ein Gedanke über die Jugendsprache #früherwarallesbesser

„Diggah, heute Bahnhof-Chillz ? Mach heute bidde wieder keine 31er“


„Safe Bruder, muss nur vorher noch auf m1 kl1en Pimpfbruder Attention machen“


„LOL, Opfer! Mach halt Meldung, dann take ich mein Bike und speede zu dir.“


Wenn man sich heute einen Einblick in die Whatsapp-Chats der Jugend verschafft, wird man hauptsächlich auf genau diesen Wortschatz treffen. Neben unzähligen Emojis, die in richtiger Reihenfolge angeordnet schon ganz ohne Wörter funktionieren und ausreichend Information weitergeben, wird so viel abgekürzt und weggelassen, dass man nur noch das Minimum an Zeit und Kraft in der Fingermuskulatur aufbringen muss, um sich beispielsweise zu verabreden. Die Großeltern der Millenials lachen peinlich berührt über diese Entwicklung der deutschen Sprache im jugendlichen Raum, weil sie es einerseits nicht fassen können, aber andererseits auch kein Wort mehr verstehen. Wenn jedes zweite Wort durch ein englisches ersetzt wird und anstelle jedes dritten Wortes eine Zahl steht, muss man sich ja auch nicht wundern, wenn die 50+ Generationen heute den Überblick über die Kommunikation ihrer Enkel verlieren. So können sie doch noch froh sein, wenn die Enkelkinder das richtige Gemüse und den passenden Käse vom Einkaufen mitbringen. Nicht, dass sie verzweifelt im Obst-Regal nach den „Erdäpfeln“ suchen und Dr. Oetker für den Hausarzt der Oma halten.


Zwischen Spaß und Ernst


Da frage ich mich als 19-jährige, angehende Journalistin doch, wo dieser Trend hinführen soll? Das leichte Vereinfachen der Sprache in den sozialen Medien ist ja noch halbwegs in Ordnung. Versteht mich nicht falsch: Ich selbst mache hierbei auch keine Ausnahme, denn im stressigen Alltag fliegen meine Finger manchmal schneller über die Tastatur, als mein grammatikalisches Fachwissen hinterher kommt. Über witzige Memes von Vong (@vong auf Instagram) muss auch mal schmunzeln, keine Frage. Dieser Instagram-Channel ist jedoch ganz klar humoristisch und mit einer starken Ironie zu betrachten. Also im Klartext: Überspitze Jugendsprache, die auf keinen Fall in die eigene Alltagssprache adaptiert werden sollte.


Die Zukunft von i bims und vong


An dieser Stelle sitzt jedoch der Schwachpunkt: Viele finden die Grenze zur „normalen Alltagssprache“ nicht mehr, sodass das Grundverständnis von vollständigen Sätzen komplett verloren geht. Wo das schlussendlich hinführt? Ich habe da so eine gruselige Zukunftsvision vor Augen: In der Bewerbung von Oskar und Markus steht dann bald so etwas wie „I Bims ziemlich fly vong sozial sein her“ anstatt „Ich bin teamfähig“. Oder rutscht dann Maike oder Anna ein „Nice! Des is ja n fettes Money, küss dein Auge Bruder!“ raus, wenn sie sich über die Gehaltsvorstellungen ihres Chefs freuen?

Für die Allgemeinbildung: Zurzeit zeigt der Duden 145.000 Wörter auf, die in der deutschen Sprache vorhanden sind - und das sind nur die wichtigsten. Insgesamt wird unsere Sprache auf mindestens 300.000 Grundwörter und über fünf Millionen Begriffe geschätzt. Also mehr Wörter als genug für einen Tapetenwechsel im jugendlichen Wortschatz. Deshalb meine Bitte an all‘ die Larrys da draußen:


Lasst eure heftigem Wordcreations in Instagram und Co. Und versucht, dem deutschem Sprache wieder mighty zu been! Mit I Bims und Vong werdet ihr im Reallife heute sadly nicht mehr weit am kommen sein, denn die Alphakevins von Mercedes und Siemens werden dadrüber nit so happy sein vong 1 Laune her. Also tut mir 1 Gefallen, stoppt euren Smombie-Status, geht ein bisschen nice Air sneaken und erfresht euer Mind! Weil sonst habt ihr gamz schnell den Arbeitsamt auf dem Nacken!


Im diesem Sinne:


Tschüsseldorf und mid freundlichem Füßem,

eure Carlotta #sorrynotsorry

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